Die IT für Frauen attraktiver machen Trendforum: Agile Unternehmenskulturen
Die ditact_women’s IT studies veranstaltete am Donnerstag, 27.11.2014, in Kooperation mit der Industriellenvereinigung Salzburg am ICT&S Center der Universität Salzburg die ditact_shortcuts.
Das „Trendforum: Agile Unternehmenskulturen: Wie IT Unternehmen für Frauen UND Männer attraktiver werden“ versuchte die Möglichkeiten einer neuen, agilen Projektkultur in der IT aufzuzeigen. Die Keynote hielt Siegfried Kaltenecker (PAM – Platform for Agile Management, www.p-a-m.org), am Podium diskutierten Gebhard Dunst (Porsche Informatik Salzburg), Georg Sorst (Findologic GmbH), Andreas Röbl (reqPOOL), und Angelika Gössler (imaga KG).
Moderiert wurde der Abend von Ursula Maier-Rabler (Projektverantwortliche ditact, ICT&S Center, Universität Salzburg), die einen Paradigmenwechsel in dieser Diskussion fordert: „Wir müssen uns fragen, wie wir die IT fit für Frauen machen können, anstatt nur nach Defiziten bei Frauen zu suchen.“ Agile Projektkulturen könnten hier einen entscheidenden Beitrag leisten: gemischte und selbstverantwortliche Teams, gegenseitige Wertschätzung und Respekt, Work-Life-Balance und ein neues Verständnis für Kundeneinbindung in IT Projekten sind nur einige der agilen Werte, die das Vorurteil einer dominierenden „Nerd-Kultur“ in der IT aufweichen und Frauen ansprechen könnten.
In seiner Keynote vertiefte Siegfried Kaltenecker (www.p-a-m.org) das Verständnis für diese agilen Werte und spricht vom Prozess der Agilisierung von Unternehmen. Agile Methoden sind in erster Linie Management- Frameworks für die Gestaltung komplexer IT Projekte unter Berücksichtigung laufender Veränderungen. Dafür müssen Unternehmen die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen um Kommunikation und Feedback in wertschätzender Zusammenarbeit zu ermöglichen und somit Respekt, Vertrauen, Offenheit und Mut aller Beteiligten in agilen Projektumgebungen zu fördern. Dazu gehört die Visualisierung der stattfindenden Wissensarbeit für alle Beteiligten, die Einschränkung gleichzeitig ablaufender Arbeitsprozesse (ein Statement gegen Multitasking!) und die Fokussierung auf gerade stattfindende Arbeitsflüsse sowie die Kultivierung ständiger Retrospektiven im Sinne von Nutzung von gemachten Erfahrungen.
Alle vertretenen Unternehmen wenden zwar bereits agile Methoden in ihren Projektumgebungen an, es ist allerdings noch nicht gelungen dies wirksam nach außen zu kommunizieren. Es müsste gelingen deutlich zu machen, dass agile IT-Teams interdisziplinäre Kompetenzen benötigen, die in der Lage sind Schnittstellen während des gesamten Prozesses zwischen allen Beteiligten zu finden. IT-Kompetenz ist dabei nur ein Faktor von vielen. IT-Projekte sind nicht in erster Linie dominiert vom Programmieren, sondern von der Suche nach Lösungen für Probleme mittels IT-Technologien.
In diesem Bereich werden Frauen noch dringend gesucht. Das erklärte Ziel der ditact_women’s IT studies ist es die Chancengleichheit von Frauen in der IT aktiv mitzugestalten und Frauen zu ermutigen in dieser aussichtsreichen Branche stärker mitzumischen. Bei der nächsten Sommeruniversität vom 25.8.-5.9.2015 wird unter dem Motto „Be part of IT!“ wieder ein vielfältiges Programm für Frauen geboten, die sich näher mit den Möglichkeiten der IT für ihre Berufsentwicklung auseinandersetzen wollen.